Lebensziele
- Tonia Heyckendorf
- 12. Nov. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Nov. 2024
Dieses Foto zeigt die „Himmelsleiter" in Heidelberg. Himmelsleiter. Schöner Name. Schöner Gedanke: Dass da eine Leiter ist, die uns irgendwo hinführt. Ans Ziel! Ob das nun der Himmel ist oder ein anderes Ziel.
Die 90 Lebensjahre, die man erreichen will. Eine Familie, die man gründen will. Der Job, Karriereziel. Eine Reise.

Ja, Ziele sind toll. Ziele motivieren uns, geben uns eine Richtung. Was ich aber noch viel wichtiger finde, ist, der Weg dorthin. Zu spüren, was mit mir auf dem Weg dahin passiert. Jeden Schritt als Etappenziel wahrzunehmen und nicht nur verbissen nach vorne zu schauen. Das kann zu Enttäuschung führen. Denn wissen wir, ob wir unser Ziel jemals erreichen werden? Ob es da wirklich einen Himmel gibt? Wir uns unsere Wunschreise jemals leisten können? Wir den Job bekommen, den Partner finden, die Familie gründen, die wir uns immer gewünscht haben?
In meinen Gesprächen mit Angehörigen geht es vornehmlich um den Weg eines geliebten Menschen und um das, was auf seinem Weg passiert ist. Und mit jedem Angehörigengespräch werde ich aufs Neue dafür sensibilisiert, wie wunderbar es ist, dass ich mich überhaupt auf den Weg machen darf, mir Ziele setzen und jeden Schritt bewusst gehen und erleben darf.
Wenn man das verinnerlicht hat, dann wird das Ziel fast zur Nebensache. Dann findet Dankbarkeit im Jetzt statt. Dem Lebe begegnen wir nicht erst, wenn wir am Ziel angekommen sind. Das Leben findet unterwegs dorthin statt. Bei jedem Schritt. Bei jedem Stolpern. Bei jedem Wiederaufstehen.
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